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Wie erkennt man eine Hörminderung?

Stell Dir vor, Du sitzt mit Freunden in einem belebten Café. Alle lachen und unterhalten sich angeregt, aber Du hast Schwierigkeiten, den Gesprächen zu folgen. Du fragst ständig nach, ob sie das wiederholen können, was sie gesagt haben. Das Gefühl, nicht zu wissen, ob alles richtig verstanden hat, macht Dich unsicher. Diese Situation ist ein Beispiel dafür, wie eine Hörminderung den Alltag beeinträchtigen kann. Doch wie erkennt man eigentlich eine Hörminderung?

Paar mit Kopfhörern

Was versteht man unter einer Hörminderung?

Eine Hörminderung, auch Hörverlust genannt, beschreibt die verminderte Fähigkeit, Töne oder Sprache klar zu hören. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie etwa altersbedingte Veränderungen, Lärmschäden, Infektionen oder genetische Faktoren. Die Hörminderung kann in verschiedenen Graden auftreten, von leicht bis schwer, und sie kann plötzlich oder allmählich einsetzen. Manchmal betrifft sie nur ein Ohr, oft aber auch beide.

Warum ist eine rechtzeitige Diagnose so wichtig?

Eine unbehandelte Hörminderung kann weitreichende Folgen haben. Sie kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu sozialer Isolation führen, da sich möglicherweise von Gesprächen und sozialen Aktivitäten zurückgezogen wird.
Nicht nur, dass das Sozialverhalten Familie, Freunden und Bekannten gegenüber aufgrund des schlechten Hörens leidet, auch die Sicherheit im Alltag kann gefährdet sein. Dies betrifft zum Beispiel das Verhalten im Straßenverkehr. Autofahren, über die Straße gehen, alles gestaltet sich äußerst schwierig und gefährlich, wenn man die Umgebungsgeräusche (z.B. fahrendes Auto, Hupen, Straßenbahn) nicht hören kann.

Langfristig kann eine Hörminderung zudem die kognitiven Fähigkeiten negativ beeinflussen und das Risiko für Demenz erhöhen. Deshalb ist es entscheidend, eine Hörminderung frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Anzeichen einer Hörminderung

Personen im Café

Gespräche verfolgen fällt schwer: Wenn Du oft das Gefühl hast, dass andere Menschen undeutlich sprechen oder Du häufig nachfragen musst, kann das ein Hinweis sein.

Lautstärke erhöhen: Du bemerkst, dass Du den Fernseher oder das Radio lauter stellst als früher, um alles gut zu verstehen.

Rückzug aus sozialen Situationen: Du vermeidest Treffen oder Gespräche, weil Du Dich unsicher fühlst und Angst hast, etwas nicht richtig zu verstehen.

Tinnitus: Ein dauerhaftes oder wiederkehrendes Ohrgeräusch (Klingeln, Pfeifen) kann ein Symptom für Hörminderung sein.

Missverständnisse: Du erlebst häufiger, dass Du etwas falsch verstanden hast, was zu Missverständnissen führt.

Es kann helfen, die eigene Hörleistung im Alltag auf die Probe zu stellen. Testen, ob die Lautstärkeregelungen an den Multimediageräten in der letzten Zeit lauter als vorher gestellt werden mussten. Auch Freunde können nach ihrem Eindruck befragt werden, ob man häufiger als früher nachfragt. Versuche zudem gezielt, die Richtung eines Geräusches zu identifizieren. Klappt das auf einem Ohr besser als auf dem anderen, kann das auch eine einseitige Hörschwäche hindeuten.

Beim Feststellen eines oder mehrere dieser Anzeichen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Da sich eine Hörminderung meist sukzessive verschlechtert, können die Auswirkungen wirklich fatal sein. Hier gilt es, sich ein potentielles Problem einzugestehen und die Angst vor einer Diagnose zu überwinden. Ein Arztbesuch kann nur Gutes bringen, denn entweder erhält der Betroffene die richtige Behandlung und gewinnt Lebensqualität zurück oder der Verdacht wird entkräftet und es liegt gar keine Hörminderung vor.

Wie wird eine Hörminderung behandelt?

Hörverlust deutet darauf hin, dass die Sensoren, die die Geräusche durch Impulse im Ohr weiterleiten, beschädigt wurden. Diese Beschädigungen sind irreversibel. Das heißt jedoch nicht, dass nichts dagegen unternommen werden kann, ganz im Gegenteil.
Die Behandlung einer Hörminderung hängt von der Ursache und dem Schweregrad ab. Hier sind einige gängige Methoden: Moderne Hörgeräte sind klein, diskret und sehr effektiv. Sie können das Hören in vielen Alltagssituationen verbessern. Bei Hörminderungen, die durch Infektionen oder andere medizinische Probleme verursacht werden, können Medikamente oder chirurgische Eingriffe helfen. Für Menschen mit schwerem Hörverlust oder Taubheit können Cochlea-Implantate eine Option sein. Diese elektronischen Geräte umgehen beschädigte Teile des Ohrs und stimulieren den Hörnerv direkt. Außerdem können Hörtherapie und spezielles Training helfen, die verbleibende Hörfähigkeit zu optimieren und den Umgang mit Hörgeräten zu erleichtern.

Mann mit Hörgerät

Eine Hörminderung kann schleichend beginnen und den Alltag erheblich beeinflussen. Indem Du auf die Anzeichen achtest und bei Verdacht auf eine Hörminderung rechtzeitig einen Facharzt aufsuchst, kannst Du Deine Lebensqualität erhalten und langfristige Folgen vermeiden. Moderne Behandlungsmethoden bieten viele Möglichkeiten, die Hörfähigkeit zu verbessern und ein aktives, kommunikatives Leben zu führen. Also besser nicht abwarten, bis die Hörprobleme größer werden – ein frühzeitiges Handeln ist das Beste für das Gehör.

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